Die ersten Tage
Bitte denken Sie daran, dass die Tiere eine Geschichte haben. Wie diese aussieht können wir in den wenigsten Fällen sagen. Wir versuchen entsprechend dem Charakter des Hundes ein gutes Zuhause zu finden. Deshalb ist es für uns wichtig, möglichst viel über Sie und ihr Zuhause zu erfahren. Es soll ja ein Zuhause für immer sein und da ist es wichtig, dass der Hund zu Ihnen und Sie zum Hund passen. Wir sind dafür verantwortlich auch nach der Vermittlung.
Die Hunde werden prinzipiell als nicht stubenrein vermittelt. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die Hunde doch stubenrein sind.
Wenn der Hund auf dem Flughafen ankommt hat er eine lange Reise hinter sich. Am Morgen war er noch in seiner gewohnten Umgebung, die, so traurig wir das Leben hinter Gittern und Mauern finden, ihm vertraut ist, in der er sich zurecht gefunden hat. Wenige Stunden später landet er in einer völlig neuen Welt, neue Menschen, neue Gerüche, neue Umgebung.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn Ihnen Ihr neues Familienmitglied nicht sofort um den Hals fällt. Geben Sie ihm die Möglichkeit, in seinem neuen Leben anzukommen. In der Regel geht dies sehr schnell und die meisten Hunde lassen ihre Vergangenheit hinter sich und genießen die Vorteile ihres neuen Lebens in vollen Zügen.
Dennoch braucht es ein wenig Geduld und Verständnis, gerade in den ersten Tagen. Der Hund muss lernen, was er darf und was er nicht darf. Dabei sollen Sie ihm von Anfang an klare Grenzen setzen. Er ist nicht der arme Kleine oder die arme Kleine, nein, er hat das große Los gezogen. Arm dran sind die Anderen, die zurück geblieben sind.
Warum ein Sicherheitsgeschirr?
Wir sagen es immer wieder und können es auch nicht oft genug sagen:
Bitte sichert eure frisch adoptierten Hunde in den ersten Wochen doppelt und immer mit einem Sicherheitsgeschirr!
Immer wieder gehen Hunde während oder kurz nach der Übergabe verloren und in fast allen Fällen wäre das mit der richtigen Sicherung vermeidbar gewesen. Viele dieser Hunde sind nur mit erheblichem Aufwand wieder einzufangen, etliche verschwinden für immer auf nimmer Wiedersehen oder werden Opfer des Straßenverkehrs.
Wir verstehen, dass man es vor lauter Vorfreude kaum noch erwarten kann, sein neues Familienmitglied neu auszustatten und lieber heute als morgen zur Shoppingtour in den nächsten Zoofachladen starten würde. Bitte bedenkt jedoch, dass für die Tiere alles neu ist, anders als ihr hatten sie nicht die Möglichkeit sich auf diese Situation vorzubereiten. Natürlich ist eine Perrera kein besonders schöner Ort und natürlich wird jetzt alles besser für eure Tiere, aber woher sollen sie das wissen? Für sie stellt sich die Situation ganz anders da als für euch: Man hat sie aus ihrer gewohnten Umgebung entführt, in eine enge Reisebox gesteckt, stundenlang Flug- oder Fahrzeuglärm ausgesetzt, an einem fremden Ort wieder aus der Box geholt und völlig fremde Leute wollen nun auf einmal mit ihnen kuscheln… Die Straßen sind laut und voller Autos, überall riecht es fremd, jede Menge neuer Hunde in der Nachbarschaft, fremde Menschen, unbekannte Geräusche, fremde Gerüche…
So manch einer findet das einfach zum Fürchten und würde am liebsten Reißaus nehmen, wäre vermutlich viel lieber wieder in der Perrera.
Es benötigt Zeit bis euer neuer Mitbewohner euch vertraut und begriffen hat, dass sein neues Leben viel schöner ist als das, was nun hoffentlich für immer hinter ihm liegt.
Geschirre mit nur einem Steg sind nicht ausbruchssicher!
Und deshalb bitte in den ersten Wochen nur mit Sicherheitsgeschirr, auch wenn euch vielleicht jemand glauben machen möchte, dass Geschirre mit nur einem Steg auch total sicher sind… Glaubt uns, sind sie nicht. Der Hund erschreckt sich, geht rückwärts und schon steht ihr mit Leine und eurem einfachen Geschirr, aber ohne Hund da...
Wir ziehen allen unseren Hunden vor der Übergabe die Sicherheitsgeschirre persönlich an und bestehen auch vertraglich auf die Nutzung eines Sicherheitsgeschirrs. Kein Tier verlässt uns, ohne dass wir uns vergewissert haben, dass es gut gesichert ist, erst dann werden die Tiere an ihre Adoptanten übergeben.
Flexi-Leine oder keine Flexi-Leine?
Flexi-Leinen haben gegenüber normalen Leinen einige Vor- aber auch Nachteile. Zunächst einmal sind sie bei richtiger Handhabung einfach praktisch, weil die Leine beim Bummeln nicht dauernd auf dem Boden hängt. Auch ermöglichen sie Hunden, die noch nicht ohne Leine freilaufen können, einen größeren Aktionsradius. Manche Perrerahunde haben eine größere Individualdistanz und empfinden kurze Leinen als sehr unangenehm. Sie sind mit ein bisschen mehr Abstand einfach glücklicher. Auch normale Leinen sollten deshalb nicht kürzer als 3 m sein.
Die Nachteile von Flexileinen bestehen zum einen darin, dass sie bei unsachgemäßem Handling ein höheres Risiko von Verletzungen bergen, weil die Leine Brand- und Schürfverletzungen verursachen kann und zum anderen darin, dass man den Griff fallen lassen kann. Gerade wenn der Hund mit großer Geschwindigkeit oder unerwartet in das Leinenende läuft, kann man den Griff nur schwer oder gar nicht mehr halten. Fällt einem der Griff der Flexileine aus der Hand, saust das Plastikgehäuse durch die Aufwickel-Automatik auf den Hund zu und nicht selten nimmt dieser vor dem lärmenden Ding panisch Reißaus. Deshalb ist es wichtig Flexileinengriffe zu sichern.
Wir empfehlen euch beim Gebrauch einer Flexileine diese mithilfe einer normalen Leine zu sichern. Hängt euch die normale Leine wie auf dem Bild quer über die Schulter und hakt dort den Griff der Flexileine ein. Wenn euch nun der Griff aus der Hand rutschen sollte, sichert die normale Leine dies ab. Aber denkt daran auch mit zusätzlicher Sicherung gilt für Flexileinen grundsätzlich: Augen auf und immer einen Finger am Stopp-Knopf!
Was füttern?
Die Hunde unserer Kindheit wurden mit dem versorgt, was auch der Mensch aß. Kartoffeln vom Mittagessen, Soße, Fleischreste vom Braten und Gemüse aus dem Garten, alles ein bisschen weniger gewürzt, landete auch in den Mägen dieser Hunde. Dazu hin und wieder frisches Euter, Pansen oder Leber vom Schlachter und fertig war die gesunde Hundeernährung. Und garantiert war dies hundegerechter und gesünder als das meiste Fertigfutter heute.
Warum wir euch diese Fütterungsform nicht empfehlen? Ganz einfach, die meisten Menschen ernähren sich heute leider auch nicht mehr so gesund wie vor 40 Jahren und Mikrowellen-Fertigmenüs, Pizza- oder Burgerreste sind einfach keine adäquate Hundeernährung.
Seit die Futtermittelindustrie die Haustierhalter als Kunden entdeckt hat scheiden sich an der Frage nach der richtigen Fütterungsform für das geliebte Haustier die Geister.
Der eine schwört auf Barf, der andere auf Fertigfutter und der nächste kocht selbst. Für alles gibt es ein Für und Wider, wichtig ist, dass die Fütterungsform zum Hund und zur Lebenssituation passt.
Barft man, hat man die Kontrolle darüber was tatsächlich in den Napf kommt.
Barft man, hat man die Kontrolle darüber was tatsächlich in den Napf kommt und kann auf die speziellen Bedürfnisse des Tieres eingehen. Es gibt Ernährungsberater für Hunde und Barf-Läden in denen man Unterstützung in der Aufstellung eines gesunden Barfplans für das eigene Tier findet. Gut durchdacht und abwechslungsreich gefüttert, ist Barf eine hervorragende Fütterungsform. Allerdings, muss dafür schon ein bisschen mehr geleistet werden, als bloß die billige Fertigbarftüte xxl aus dem Zooladen aufzureißen. Wer jemals gesehen hat, wie wenig ein richtig gebarfter Hund an Hundekot produziert, erhält einen sehr guten Eindruck davon, was in industriell gefertigtem Hundefutter an immensen Mengen für Hunde unverdaulicher Zutaten enthalten ist.
Gutes fertiges Hundefutter findet man nicht im Supermarkt und es ist selten preiswert
Fertigfutter ist für den Halter zwar überaus bequem aber in der Regel nicht hochwertig und somit auch nicht gesund. Gutes fertiges Hundefutter findet man nicht im Supermarkt und es ist selten preiswert.
Fertig-Dosenfutter garantiert die richtige Flüssigaufnahme und ist leichter verdaulich als Trockenfutter, verursacht aber durch die Dosen gerade bei großen oder mehreren Hunden jede Menge vermeidbaren Abfall. Hier bieten sich Alternativen im Kunststoff-Schlauch an.
Fertig-Trockenfutter ist in den seltensten Fällen qualitativ gut und für das Tier gesund. Es gibt nur eine Hand voll guter Trockenfuttersorten, die man ruhigen Gewissens als nicht krankmachend bezeichnen und füttern kann. Letztlich sind fast alle Fertigfuttersorten mit unserer Fertignahrung zu vergleichen und da käme auch niemand ernsthaft auf die Idee diese für ausgesprochen gesund zu halten.
Finger weg von allem was geschlossen deklariert ist!
Die Hersteller von Hundefutter haben die Wahl, ob sie die Inhaltsstoffe ihre Produkte mit geschlossener oder offener Deklaration kennzeichnen, das gilt übrigens auch für Hundekekse und Leckerchen.
Bei der geschlossenen Deklaration werden Warengruppen zusammengefasst z.B. als Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse. Hinter tierischen Nebenerzeugnissen können sich für die Hundeernährung wichtige Innereien aber auch weniger appetitliche Schlachtabfälle oder tierische Ausscheidungen wie Gülle und Hühnermist etc. verbergen. Harmlos klingende Pflanzenfasern oder pflanzliche Nebenprodukte sind nicht selten Papier- und Holzabfälle…
Bei der offenen Deklaration gibt der Hersteller genau an, welches Fleisch und welche Nebenerzeugnisse enthalten sind z.B. Rind: Muskelfleisch und Leber.
Ein Futterhersteller, der hochwertige Inhaltsstoffe verwendet hat es überhaupt nicht nötig die Futterzusammenstellung geschlossen zu deklarieren, deshalb kann man davon ausgehen, dass hier etwas verschleiert werden soll, es gilt generell:
Finger weg von allem was geschlossen deklariert ist!
Ebenfalls die Finger sollte man von Futter lassen, das an erster oder zweiter Stelle der Deklaration Mais oder Soja aufführt. Mais ist eine billige Kohlenstoffquelle, Soja eine billige Proteinquelle.
Auch Rübenmelasseschnitzel oder Rübenschnitzel sind Abfälle. Sie stammen aus der Zuckerindustrie und enthalten Restzucker. Zucker erhöht genau wie künstliche Aromen oder natürliche Hefen beim Hund die Akzeptanz des Futters. Ein gutes Futter sollte das nicht nötig haben.
Sind dem Futter viele pflanzliche Ballaststoffe zugemengt, ihr findet diese in den Angaben der analytischen Bestandteile als Rohfaser angegeben, spricht auch das gegen die Qualität des Futters. Eine normale Kotkonsistenz sollte nicht erst durch die Beimengung zusätzlicher Ballaststoffe hervorrufen werden.
Hier zwei Buchtipps für alle, die sich mit den Themen Hundeernährung und -gesundheit intensiver befassen möchten:
Wir machen nicht selten die Erfahrung, dass unsere Perrerahunde das hochwertige Futter in ihrem neuen Zuhause zunächst nur mäkelig annehmen. Ein Umstand, der sicher der Tatsache geschuldet ist, dass das in der Regel sehr günstige Futter in der Perrera Zucker und Aromen enthielt, die im hochwertigen neuen Futter nicht enthalten sind. Man kann dann versuchen es seinem Liebling mit ein wenig Soße oder Lachsöl schmackhafter zu machen. Keinesfalls solltet ihr jedoch anfangen, wie oft fälschlich empfohlen, qualitativ weniger hochwertiges Futter unterzumischen, das ist Unsinn. Stellt euch vor, ihr habt euch mehrere Jahre nur von Fastfood ernährt und aufgrund eurer Cholesterinwerte empfiehlt euch euer Hausarzt dringend eine Nahrungsumstellung. Euer Arzt wird euch ganz sicher nicht raten erst einmal eine Zeit lang Gemüse und Müsli unter die fettigen Burger zu mischen, bevor ihr dann ganz auf gesundes Essen umsteigt...
TIP: Futtersorten, die wir guten Gewissens empfehlen können, stellen z.B. die Firmen Terra Canis, Dr. Clauder, Fleischeslust, Ritzenberger, wildes Land und Orijen her.
Was tun bei Bauchweh und Durchfall?
Bei langanhaltendem Bauchweh und Durchfall ungeklärter Ursache und besonders bei Welpen oder alten Hunden, sollte der Gang immer zum Tierarzt führen.
Kann man die Ursache als harmlose Magenverstimmung einordnen, hilft ein altes Hausmittel gegen Durchfall, dass bei Hund und Mensch gleichermaßen wirksam ist: die 1908 vom Kinderarzt Ernst Moro entwickelte Morosche Möhrensuppe.
Ihr benötigt für die Morosche Möhrensuppe:
500 g Möhren
ca. 1,5 l Wasser
1 Teelöffel Salz
Zubereitung:
- Möhren waschen und putzen
- Möhren in grobe Stücke schneiden, in einen Kochtopf mit Wasser geben
und dieses zum Kochen bringen
- eine Stunde lang auf niedriger Stufe kochen lassen
- Kochwasser zunächst abgießen (aber auffangen und nicht weggießen)
Möhren zu Brei pürieren
- anschließend mit dem aufgefangenen Kochwasser wieder auf einen Liter
auffüllen und einen Teelöffel (ca. 3 g) Salz hinzufügen
- alles umrühren und fertig, was nicht sofort verbraucht wird kann
eingefroren werden
Bei zu weichem Kot z.B. aufgrund von Aufregung oder gerade zu wenig Zeit, um Suppe zu kochen, kann man als Soforthilfe auch auf getrocknete Möhrenpellets zurückgreifen. Diese erhält man in Barf-Shops und gut sortierten Zoofachgeschäften und sie werden z.B. von der Firma Olewo angeboten. Gute Erfahrungen haben wir damit gemacht zwei Teelöffel Pellets mit viel warmen Wasser (250ml) quellen zu lassen bis sie weich sind und dann unter das Futter zu mischen.
Haarausfall - was tun, wenn der Hund nackig wird?
Viele Perrerahunde verlieren in den ersten Wochen nach ihrer Ankunft Unmengen von Fell. Das Haaren, besonders in Verbindung mit Schuppenbildung, ist vielfach ein Ausdruck von Stress. Aber zuweilen reagiert der Körper der Tiere auch auf die Futterumstellung. Angeregt durch das hochwertigere Futter wirft der Körper das alte stumpfe Fell ab und bildet neue Haare.
Bei übermäßigem Haarverlust, kahlen Stellen oder starkem Juckreiz sucht bitte zur Abklärung der Ursache unbedingt den Tierarzt auf!
Nicht selten sieht ein zuvor rauhaariger Hund hinterher viel glatthaariger aus und sein Fell wird seidenweich. Auch die zuvor erfolgte Kastration kann, durch die nun verminderte Hormonproduktion, zu einem Fellwechsel führen. Kastrierte Hündinnen bekommen meist dichteres, weicheres Fell, kastrierte Rüden haben manchmal etwas weniger dichtes Fell.
Bis zu einem gewissen Grad ist der Fellwechsel im neuen Zuhause also normal.
Wenn medizinisch nichts dagegen spricht, kann man die Neuproduktion von Fell mit der Zugabe von Haferflocken und ungesättigten Fettsäuren unterstützen.
Hafer enthält wenig Allergene, dafür aber einen hohen Anteil an Niacin und Thiamin (Vitamin B1). Niacin und Thiamin werden nicht nur für die Haarbildung benötig, sondern fördern auch das Nervensystem und das allgemeine Wohlbefinden.
Für eine zwei bis dreimonatige Haferflockenkur weicht man täglich 1-2 Esslöffel Bio-Haferflocken (Feinblatt) in Wasser ein und gibt diese unter das Futter. Zusätzlich kann man auch noch 1/2 -1 Teelöffel hochwertiges Öl hinzugeben. Reich an hochwertigen ungesättigten Fettsäuren sind z.B. Leinsamen-Öl, Distel-Öl und Lachs-Öl.
Wie die richtige Hundeschule finden?
Im Vergleich zu früheren Jahren, in denen man in der Hundeerziehung noch von Dominanz, Gehorsam und Unterordnung sprach und Freude daran hatte den Schäferhund mit zackigen Kommandos über den Hundeplatz zu schicken und bei Nichtgehorchen auch zu rabiaten Methoden wie Kettenwürger, Reizstromgerät, Alphawurf oder Leinenruck griff, haben inzwischen im Training guter Hundeschulen die modernen Erkenntnisse aus der Lernpsychologie Einzug gehalten. Das Schlagwort lautet nun Trainieren und nicht mehr Dominieren.
Leider sind diese Erkenntnisse noch längst nicht von allen Hundetrainern verinnerlicht und weil Hundetrainer keine geschützte Berufsbezeichnung ist, weswegen sich im Prinzip jeder so bezeichnen kann, stehen diese Art ewig gestriger Hunde-Malträtierer leider immer noch auf dem Platz und verdient Geld mit dieser Art der Tierquälerei.
Aversive Trainingsmethoden sind absolute No-Gos!
Eigentlich ist das gar nicht so schwer gute von schlechten Hundeschulen zu unterscheiden. Schaut euch die Hundeschule vorher an, bevor ihr einen kompletten Kurs bucht. Aversive Trainingsmethoden mit Schleppleinen an Halsbändern, Alphawurf, Reizstromgeräten etc. sind absolute No-Gos. Trainer, die euch versprechen dem Hund das jahrelange Leineziehen in zwei Trainingssitzungen dauerhaft abzugewöhnen, sind entweder Wunderknaben oder arbeiten aversiv. Große Trainingsgruppen von 10 bis 15 Teilnehmern im Grundgehorsamskurs bringen euch wenig Einzelbetreuung und aufgrund der Gruppengröße viel Wartezeit für euch, die ihr auch noch teuer bezahlen müsst. Kleingruppen aus zwei bis vier Teilnehmern sind für eure Hunde sehr viel weniger stressig und bieten euch bessere Chancen auf eure individuellen Probleme einzugehen.
Reines Trainieren auf dem Hundeschulplatz löst, weil Hunde kontextbezogen lernen, vielleicht nicht euer Alltagsproblem, dagegen ist für Hunde, die noch unsicher sind oder großen Jagdtrieb haben und in ungeschützten Bereichen noch nicht abgeleint werden können, reines Trainieren in einer reizüberfluteten Umwelt, oft sehr stressig.
TIP: Viele gute Hundetrainer, haben sich in zwei Gruppen organisiert und sich einer gewaltfreien Hundeerziehung verpflichtet. Da ist zum einen der Verein „Internationaler Berufsverband der Hundetrainer & Hundeunternehmer e.V.“ kurz ibh und zum anderen die Gemeinschaft „Trainieren statt dominieren“. Über die Webseiten dieser beiden Organisationen könnt ihr in der Umkreissuche nach diesen Verbänden angeschlossenen, gewaltfrei arbeitenden Hundeschulen in der Nähe eures Wohnortes suchen.
Sofa, Sessel, Bett – oder doch nur das Hundekörbchen?
Ihr wollt wissen, warum wir diese Frage stellen? Ganz einfach, die Antwort lässt sehr oft darauf schließen, wie der Mensch die Beziehung zu seinem neuen besten vierbeinigen Freund sieht. Natürlich ist uns klar, dass der Platz in einem 90 cm breiten Bett für Mensch und Galgo gemeinsam relativ eng bemessen ist, aber warum nicht einfach über ein größeres Bett nachdenken?
Was wir damit sagen wollen ist folgendes: Werft die Vorstellung, der Hund würde vom Sofa oder Bett aus die Weltrevolution planen, über Bord.
Euer Hund ist in den ersten Tagen vermutlich stark verunsichert, es ist eure Aufgabe ihm Sicherheit zu geben. Im günstigsten Fall mag er euch bereits und sucht den Körperkontakt mit euch. Freut euch, das ist ein großer Vertrauensbeweis und schubst den armen Kerl nicht vom Sofa. Lasst ihn abends nicht alleine in einer für ihn noch neuen Umgebung, nehmt ihn mit in euer Schlafzimmer und bietet ihm Schutz. Tatsächlich ist auch für den Menschen kaum etwas entspannender als die Wärme und der ruhige Atem seiner tierischen Freunde. Auch bei uns steigt dann die Ausschüttung des „Wohlfühlhormons“ Oxytocin. Kuschelt euch gemeinsam glücklich!