Mittelmeerkrankheiten kommen vor allem in Süd- und Osteuropa vor, bisher werden sie in Nord- und Mitteleuropa nur punktuell übertragen (es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis diese Krankheiten aufgrund des Klimawandels auch bei uns Einzug halten). Wir möchten an dieser Stelle kurz darauf eingehen, bitten Sie aber, sich auch darüber hinaus zu informieren.
Unsere Hunde werden auf Leishmaniose und Filaria getestet. Letztlich gibt es aber keinen 100 %ig sicheren Test und eine Ansteckung kurz vor der Testung ist noch nicht nachweisbar. Auch Entzündungen können die Testergebnisse verfälschen. In der Regel sind diese Krankheiten gut behandelbar, können aber in einigen Fällen auch einen schweren Verlauf haben.
Leishmaniose
Die Krankheit tritt im gesamten Mittelmeerraum auf und wird von der dort auftretenden Sandmücke übertragen. Weiterhin ist eine Übertragung über die Placenta des Muttertieres möglich, aber nicht zwingend.
Eine direkte Übertragung von Hund zu Mensch oder Hund zu Hund gilt bisher als nicht nachweisbar.
Die Erreger ( Leishmanien) befallen die weißen Blutkörperchen und schädigen Organe wie Leber, Milz und Nieren.
Es können folgende am Anfang unspezifische Symptome auftreten, die von Tierärzten, die mit der Krankheit nicht vertraut sind oder nicht darauf hingewiesen wurden, dass der Hund aus südlichen Ländern stammt, leicht falsch gedeutet und behandelt werden können:
- Durchfall
- Trägheit und Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Lahmgehen
Spezifischere Symptome sind:
- einreißen der Ohrränder
- Schuppenbildung an Ohren, Kopf und später auch am restlichen Körper
- Offene Wunde und Ekzeme, beginnend an den Innenseiten der Ohren, den Gelenken oder an Augen und am Nasenrücken, verbunden mit starken Haarausfällen
Diagnose:
Die Diagnose kann über den Nachweis von Antikörpern im Blut ( Titer 1/40 negativ - Titer über 1/80 meist positiv) , aber auch über die sicherere Knochenmarkpuntion erfolgen.
Weiterhin ist ein Ausstrich und mikroskopische Untersuchung von Material (offene Wunden) auf Objektträger möglich.
Behandlung:
Es gibt verschiedene zur Behandlung von Leishmaniose empfohlene Medikamente, die vom Sandmückenstamm abhängen, der die Krankheit hervorgerufen hat. Auch Chemotherapien können notwendig sein.
Je eher die Krankheit korrekt diagnostiziert wird, desto besser sind die Aussichten des Hundes auf ein weitestgehend uneingeschränktes Leben. Heilbar ist die Krankheit in den meisten Fällen nicht.
Unbehandelt führt sie in fast immer zum Tod.
Die Ernährung eines solchen Hundes sollte natrium- , phosphor- und eiweißarm erfolgen.
Stress ist in jedem Fall dringend zu vermeiden.
Babesiose und Ehrlichiose
Ein einfacher Zeckenbefall ist unangenehm, kann zu örtlichen Reizungen führen, ist aber in der Regel ungefährlich. Anders ist dies, wenn die Zecke als Überträger von Krankheiten fungiert. Hierfür kommen, besonders in südlichen Ländern, Infektionskrankheiten wie Babesiose und Ehrlichose in Frage, deren Erreger die Zecke beim Blutsaugen eines infizierten Tieres aufnimmt.
Dirofilariose – Herzwurm
Erreger ist Dirofilaria immitis, eine Filarienart. Er ist obligat zweiwirtig und benötigt Stechmücken zur Übertragung auf den Hund. Ca. 60 verschiedene Stechmückenarten übertragen die Mikrofilarien. Daraus entwickeln sich im Endwirt Hund die adulten Herzwürmer oder Makrofilarien. Diese Makrofilarien finden sich in großer Zahl im rechten Herzen, der großen Lungenarterie, der großen Hohlvene und manchmal in anderen Organen. Wird der Filarienbefall frühzeitig entdeckt, kann er erfolgreich behandelt werden.
Hepatozoonoese – Hepatozoon
Die Hepatozoonose ist eine durch parasitäre Einzeller der Gattung Hepatozoon hervorgerufene Krankheit bei Hunden. Sie verläuft unspezifisch mit Fieber, Gewichtsverlust und Schmerzen in der Lendenregion. Gelegentlich treten blutige Durchfälle auf. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, die Erkrankung ist mit Antiprotozoika jedoch unter Kontrolle zu bringen.
Nach und nach werden wir die Informationen vervollständigen, was Symptomatik und Behandlungsmöglichkeiten angeht.